Was Resilienz nicht sein sollte

Kritik und Grenzen des Resilienzbegriffs

Das Konzept der Resilienz hat zahlreiche Vorteile, wenn es um die Förderung psychischer Widerstandsfähigkeit geht. Allerdings gibt es auch Grenzen und Kritikpunkte, die Sie beachten sollten.

„Menschen sind keine Teflonpfannen.“

Menschen sind keine Teflonpfannen

  • Der oft verwendete Vergleich von resilienten Menschen mit Teflonpfannen, an denen alles Unangenehme einfach abperlt, wird der Komplexität menschlicher Erfahrungen nicht gerecht.
  • Menschen verarbeiten Erlebnisse emotional und psychologisch. Das bedeutet, dass Ereignisse Spuren hinterlassen können, selbst wenn sie überwunden werden.

Resilienz darf nicht zur Rechtfertigung untragbarer Verhältnisse führen

  • Manchmal wird Resilienz als Argument verwendet, um mangelnde Unterstützung oder schlechte Bedingungen zu rechtfertigen, nach dem Motto: „Sie müssen einfach resilienter werden.“
  • Es ist wichtig, zwischen Ihrer Fähigkeit, Widrigkeiten zu überwinden, und der Notwendigkeit, grundlegende Änderungen in ungerechten oder schädlichen Situationen zu fordern, zu unterscheiden.

Risiko der Individualisierung von gesellschaftlichen Problemen

  • Wenn Resilienz überbetont wird, kann dies dazu führen, dass strukturelle oder gesellschaftliche Probleme individualisiert werden.
  • Das heißt, es wird erwartet, dass Sie mit Ihren Problemen alleine fertig werden, anstatt strukturelle Lösungen zu suchen, um die Ursachen dieser Probleme zu beheben.

Grenzen der psychischen Belastbarkeit

  • Auch die resilientesten Menschen haben ihre Grenzen.
  • Chronischer Stress, Traumata und andauernde Belastungen können die psychische Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen.
  • Und es ist nicht immer möglich oder gesund, einfach „durchzuhalten“.

Vernachlässigung von Prävention und Unterstützung

  • Eine zu starke Fokussierung auf die Resilienz des Einzelnen kann dazu führen, dass notwendige präventive Maßnahmen und Unterstützungsangebote vernachlässigt werden.
  • Es ist wichtig, ein Umfeld zu schaffen, das Resilienz unterstützt und fördert, anstatt nur zu erwarten, dass sich jeder Einzelne anpasst.

Diversität und kulturelle Unterschiede

  • Resilienz kann kulturell unterschiedlich verstanden und bewertet werden.
  • Was in einer Kultur als Zeichen von Stärke gilt, kann in einer anderen als weniger bedeutsam angesehen werden.
  • Es ist wichtig, kulturelle Kontexte und individuelle Unterschiede in der Art und Weise zu berücksichtigen, wie Menschen mit Stress und Herausforderungen umgehen.

Überforderung und Burnout

  • Ein übermäßiger Fokus auf Resilienz kann dazu führen, dass Sie sich gezwungen fühlen, immer stark zu sein und niemals Schwäche zu zeigen.
  • Dies kann zu Überforderung und letztlich zu Burnout führen, wenn Sie keine Gelegenheit zur Erholung und zur Verarbeitung Ihrer Erfahrungen haben.

Resilienz hat Grenzen

  • Resilienz ist zweifellos wichtig, sollte aber nicht dazu „missbraucht“ werden, um strukturelle Mängel oder fehlende Unterstützung zu rechtfertigen.
  • Es ist essenziell, individuelle Widerstandskraft zu fördern, ohne dabei die Grenzen menschlicher Belastbarkeit und die Bedeutung präventiver Maßnahmen aus dem Blick zu verlieren.

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Testen Sie Ihre Resilienz

Nachdem Sie sich mit den Basics des Resilienz-Begriffs beschäftigt haben, starten wir mit Modul 1 des Resilienz-Bootcamps richtig durch.

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