Resilienz im Alltag gewinnen – „Geht mir am Arsch vorbei“-Liste

Aufreger gibt es im täglichen Leben viele:

• der maulende Kollege
• die ewig Liebeskummer-geplagte Freundin
• die ständige Unordnung im Kinderzimmer
• die Nachrichten voller Katastrophen-Meldungen

Doch sind diese Ihre Wut auch wert? Oftmals ärgert man sich in Situationen, die man ohnehin nicht ändern kann. Also können sie Ihnen auch gleichgültig sein.

• Diese Übung soll Ihnen dabei helfen, einen gesunden emotionalen Abstand zu den unvermeidlichen Frustrationen des täglichen Lebens zu gewinnen.
• Entwickeln Sie eine persönliche Liste von Situationen, die Sie nicht kontrollieren können und die Ihre Aufmerksamkeit nicht verdienen.
• Indem Sie aktiv entscheiden, welche Kämpfe es wert sind, gekämpft zu werden, und welche Sie loslassen können, stärken Sie Ihre Resilienz und bewahren Energie für die Dinge, die wirklich zählen.

„Am Arsch vorbei ist auch ein Weg.“

• Denken Sie über die letzten Wochen oder Monate nach.
• Identifizieren Sie Situationen, die Sie frustriert, geärgert oder gestresst haben, aber letztendlich außerhalb Ihrer Kontrolle lagen.

Schreiben Sie diese Situationen nieder, um Ihre persönliche „Geht mir am Arsch vorbei“-Liste zu erstellen. Seien Sie so konkret wie möglich.

Die folgende Beispielliste können Sie als Inspiration nutzen.

Arbeit

• Veränderungen in der Unternehmenspolitik, die Sie nicht beeinflussen können
• Missgünstige Kollegen, die ihre schlechte Laune an Ihnen auslassen

Freunde

• Die Freundin, die sich nur meldet, wenn sie Probleme hat, aber umgekehrt nicht für Sie da ist
• Ein Freund, der oft Verabredungen in letzter Minute absagt

Familie

• Familientreffen, bei denen immer dieselben alten Konflikte aufgewärmt werden
• Erwartungshaltungen von Familienmitgliedern, die Sie nicht erfüllen können oder wollen

Social Media

• Der Druck, sich immer positiv und erfolgreich inszenieren zu müssen
• Negative Kommentare von Personen, die nur provozieren wollen

Politik

• Diskussionen über politische Ansichten mit Freunden oder Familie, die zu Streit führen, aber nicht zu Lösungen
• Nachrichten über politische Skandale

Gesellschaft

• Soziale Ungerechtigkeiten, die außerhalb Ihres direkten Einflusses liegen
• Der Druck, gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen, die nicht mit Ihren persönlichen Werten übereinstimmen

• Lesen Sie Ihre Liste durch. Machen Sie sich bewusst, dass diese Situationen Stressquellen sind.
• Entscheiden Sie sich, diese emotional loszulassen, weil Ihre Energie und Ihr Engagement dort nicht fruchtbar sind.

Schreiben Sie oder sagen Sie eine positive Affirmation, die Ihre Entscheidung bekräftigt, sich von diesen Stressquellen zu distanzieren.

Zum Beispiel:

• „Ich entscheide mich bewusst für mein Wohlbefinden und lasse alles los, was mir schadet. Nicht alles verdient meine Aufmerksamkeit und Energie.“
• „Ich erkenne an, was ich nicht kontrollieren kann, und konzentriere meine Energie auf das, was ich beeinflussen kann.“
• „Ich wähle Gelassenheit und innere Ruhe, indem ich unwichtige Sorgen loslasse. Meine Energie fließt dorthin, wo ich Positives bewirken kann.“

• Drucken Sie Ihre persönliche „Am-Arsch-vorbei-Liste“ aus.
• Immer, wenn Ihnen etwas von der Liste widerfährt, machen Sie einen Strich beim jeweiligen Punkt. Haken Sie damit Ihre Wut einfach ab.
• Reflektieren Sie jeden Abend 10 Minuten lang.
• Seien Sie stolz darauf, was Ihnen heute alles am Arsch vorbei ging.
• Oder, wenn es Ihnen zu viel war: Denken Sie darüber nach, wie Sie die jeweilige Situation in Zukunft ändern könnten bzw. welche Konsequenzen Sie ziehen könnten.

Was war heute Ihr persönlicher „Geht mir am Arsch vorbei“-Moment? Genießen Sie das tolle Gefühl, diesen bewusst loszulassen!